Sie schützen vor Sonne, Regen und schaffen damit neuen Wohnraum im Außenbereichen: Markisen. Herzstück der Markise ist ihr Tuch – wobei der Begriff Tuch bei modernen Markisen eigentlich nicht mehr unbedingt passt. Denn anders als früher gibt es Markisen heute auch aus hochwertigem Polyacryl-, Polyester-, PVC- und Glasfaser-Gewebe. Wir verraten Ihnen die Unterschiede.

Klassische Naturstoffe vs. moderne Materialien
Klassisches Markisentuch besteht aus Leinen oder Baumwolle und verfügt bereits über recht gute wasserabweisende, windschützende sowie schattenspendende Eigenschaften. Auf Dauer können Naturfasern jedoch nicht mit modernen Kunststoffen mithalten. Polyester und Co bleichen nicht so schnell aus, sind belastbarer und lassen sich zudem besser reinigen. Übrigens: Sehr gefragt sind Mischgewebe, welche die Vorteile verschiedener Fasern / Materialien miteinander verbinden.
Acryl
Acryl ist farbecht, bietet einen sehr guten UV-Schutz und ist somit die ideale Wahl für Markisen, die viel im Einsatz sind und nicht nur gelegentlich mal “ausgefahren” werden. Im gewerblichen Bereich (Außengastronomie) gehören Acryl-Markisen bereits zum Standard.
Polyester
Polyesterstoffe sind besonders elastisch und reißfest. Damit eignet sich der Stoff vor allem für sehr breite Markisen. Das Gewicht unterscheidet sich dabei nicht sonderlich von Markisen aus Acryl. Bei Gelenkarmmarkisen ist Polyester als meist der Stoff der Wahl. Wichtig: Unbehandelt ist Polyester nicht UV-Beständig. Das Material muss also zwingend imprägniert werden, wenn es nicht ausbleichen soll.
PVC (Polyvinylchlorid)
Polyvinylchlorid (PVC) kennen Sie vllt. als Fußbodenbelag. Auch bei Markisen kommt der Kunststoff zum Einsatz. Denn PVC ist komplett wasserdicht. Schnee und Regen können PVV-Markisen nichts anhaben. Der Nachteil: PVC ist nicht besonders flexibel. Meist wird PVC deshalb nur in Verbindung mit Polyester – zum Beispiel als Beschichtung – genutzt.
Glasfaser-Screengewebe
Beim Glasfaser-Screen-Gewebe handelt es sich um mit einer PVC-Ummantelung versehene Glasfaserstränge. Für Gelenkarmmarkise ist das relativ schwere (bis zu 500 g/m²) Material nicht geeignet. Eingesetzt wird es stattdessen eher als vertikal installierter (senkrechter) Sonnen- und Hitzeschutz mit Durchsichtigkeit auf Terrassen und in Wintergärten.
Markisentuch: Worauf achten?
Achten Sie bei der Wahl des Markisenstoffes primär auf den geplanten Einsatzweck: Soll die Markise alleine ohne Terrassendach installiert werden, so benötigt sie eine gewisse Stabilität bei gleichzeitig niedrigem Gewicht. Auch der UV-Schutz und die Durchsichtigkeit spielt möglicherweise eine Rolle. Überlegen Sie außerdem, wie feuerfest die Markise sein soll und ob eine 100-prozentiger Wasserschutz zwingend notwendig ist.
UV-Schutz
Der maximale Sonnenschutz bei Markisen beträgt UPF 50+ bzw. UPF 80. UPF steht als Abkürzung für Ultraviolet Protection Factor. Solch hohe Werte, die einen annähernd 100 prozentigen UV-Schutz versprechen, werden für gewöhnlich nur mir Polyestergeweben erreicht. Luftdurchlässige Tücher aus Leinen, Baumwolle oder Viskose sind hingegen recht UV-durchlässig.
Farbbeständigkeit
Sehr günstige Markisen aus Baumärkten und Discountern sind “stückgefärbt”. Dabei wird ein zumeist in der Grundfarbe weiß gewebtes Material einfach mit der gewünschten Farbe bzw. dem gewünschten Muster bedruckt. Haltbarer sind sog. garngefärbte Gewebe, bei denen bereits die Fäden durch Spinndüsen gefärbt wurden.
Wickelverhalten
Grundlegend gilt: Leichte Stoffe haben ein besseres Wickelverhalten als schwere Stoffe. Werte um die 295-300 g/m2 Flächengewicht wie sie bei Acryl- und Polyester-Markisen erreicht werden, gelten als optimal.
Feuerschutz
Soll die Markise feuerfest sein, achten Sie bitte auf die Kennzeichnung „schwer entflammbar“. Bei solchen Markisentüchern können Sie sicher sein, dass sie gemäß der Norm DIN 4102 B1 getestet wurden. Dabei kann es sich um aluminierte Polyester, Polyester mit PVC-Beschichtung, Polyestergewebe mit Phosphorverbindungen oder Glasfasergewebe handeln.
Wasserschutz
Acryl hat in puncto Nässeschutz die Nase ganz klar vorn. Achten Sie hier auf eine Dichtheit von mindestens 1000 mm/WS, wenn die Markise zu 100 % wasserdicht sein soll. Herkömmliche Markisen weisen meist eine Wasserdichtheit von 350 -450 mm/Ws auf. Allerdings spielt auch der Neigungswinkel eine Rolle. Dieser sollte gemäß Faustregel mindestens 14 Grad betragen.
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